Fahrradkuriere

Sicheres Fahren für Fahrradkuriere

Die folgenden Richtlinien sind speziell für Fahrradkuriere in New York entwickelt worden. Wir sind der Auffassung, dass sie eine gute Grundlage für unsere Verkehrssituation sind. Fahrradkuriere sollten sichere und erfahrene Verkehrsteilnehmer auf der Straße sein. Jeder Fahrer mit gesundem Menschenverstand kann von diesen Regeln der Straße profitieren.

Unser Ziel: keine Unfälle!

Es ist wahr, dass Fahrradkurier ein gefährlicher Job sein kann. Wenn Du jedoch vorsichtig bist und ein paar einfache Regeln befolgst, wirst Du in der Lage sein die meisten – wenn nicht alle – Unfälle zu vermeiden.
Statistisch gesehen passieren die meisten Unfälle Boten (Fahrradkurieren), die weniger als 8 Wochen in Ihrem Beruf arbeiten. Mit anderen Worten: statistisch gesehen haben Anfänger in dieser Berufssparte ein exorbitant höheres Unfallrisiko als ihre erfahrenen Kollegen.
Dabei spielt es keine Rolle, wie viel Zeit Du bereits auf Deinem Fahrrad verbracht hast! Der einzige Weg, um ein Bote in einer Großstadt zu werden, ist ein Bote in einer Großstadt zu sein.
Solltest Du also keine Erfahrung mit dieser Art Tätigkeit hast, ist es umso wichtiger, extrem vorsichtig zu sein.

Safty first

• Trage immer einen Helm.
• Das sollte wirklich ein Gesetz für kommerzielle Radfahrer in Großstädten sein.
• Keine Ausnahmen!
• Befolge alle Verkehrsregeln.
• Überfahre niemals rote Ampeln.
• Fahre nicht entgegen der Fahrtrichtung und entgegen Einbahnstraßen.
• Nicht auf dem Bürgersteig fahren.
• Fahre das Fahrrad, als wäre es ein Auto! Es gelten die gleichen Regeln.

Slow Down – Verlangsamen

Es ist ein verbreiteter Irrtum unter den neuen Boten, dass sie zu schnell fahren müssen, um Geld zu verdienen.
Im G e g e n t e i l, Du kannst auch extrem langsam fahren und verdienst immer noch Geld, wenn Du Dich auf das konzentrierst, was Du machst und wie Du es machst. Konzentriere Dich darauf was passiert, wenn Du nicht auf dem Fahrrad sitzt.

Denke darüber nach: 50% Deiner Zeit wird damit verbracht, die Sendung aufzunehmen oder zu liefern und nicht mit dem Fahrrad zu fahren. Das ist es, was gute kommunikative Fähigkeiten und strenge Liebe zum Detail zu einem schnellen Boten macht.

Bedenke:

• Wie schnell beantwortest Du einen Anruf von der Disposition?
• Wie schnell meldest Du Dich nach einer Lieferung bei der Disposition?
• Wie aufmerksam bist Du und wie schnell bemerkst Du Probleme?
• Machst Du Deine Kommunikation mit der Disposition über Funk oder Telefon?
• Telefon und Funk lenken Dich von den Ereignissen der Straße ab.
• Wie schnell schaffst Du es, eine Reifenpanne oder andere mechanische Probleme zu beheben?

Die Fokussierung auf diese Elemente Deiner Arbeit können Dich einen viel effizienter (und besser verdienenden) Kurierfahrer werden lassen, als zu denken, nur das zu schnelle Fahren macht Dich dazu.

Vermeide „doored“

Das „doored“ ist wahrscheinlich die häufigste Art der Radfahrerunfälle. Zufällig geöffnete Türen sind unvermeidlich, aber man kann Ausweichmanöver oder Früherkennung erlernen. Polizisten öffnen ihre Türen häufig, manchmal auf beiden Seiten des Autos. Davon abgesehen, dass Menschen, die aus einem Taxi steigen, sich nie umdrehen um zu prüfen, ob ein Verkehrsteilnehmer kommt. Wenn ein Taxi verlangsamt oder in Richtung Bordsteinkante fährt, ist es wahrscheinlich, dass offene Türen folgen. Schaue durch die Heckscheibe der Autokabine, damit Du erkennst, wann die Menschen beginnen, die Türen zu öffnen.

Berufsfahrer neigen auch dazu, verrückte Manöver machen, um zu der gewünschten Adresse zu gelangen. In einer schmalen Gasse, in der der Verkehr zum Erliegen kommt, nicht stark beschleunigen. Wenn Türen unerwartet geöffnet werden gibt es keinen Ausweg, wenn Du nicht rechtzeitig stoppen kannst.

Im Stau solltest Du generell langsam fahren. Wenn möglich, halte mindestens eine Autotürlänge Abstand von allen Autos, so dass sie Dich nicht treffen. Wenn nötig, auf Gehgeschwindigkeit verlangsamen.

Vermeide die Nähe von Fußgängern

Fußgänger stellen ein sehr großes Potenzial für Unfälle dar.  Sie sind überall, sie sind unberechenbar, und sie nehmen Fahrräder nicht ernst als fahrende Fahrzeuge.
Tu alles, um ihnen aus dem Weg zu gehen.

Hüte Dich vor Person, die abgelenkt sind durch z.B. Kinder, Freunde, Kollegen oder Andere. Man kann nicht immer davon ausgehen, dass ein Fußgänger nach Dir schaut oder Dich sieht, auch wenn er direkt vor Dir steht oder geht.

Erwartete das Unerwartete:

Fußgänger springen nach links oder rechts. Fußgänger können die Geschwindigkeit eines Radfahrers nicht einschätzen! Sie denken generelll, sie könnten schnell genug laufen. In den meisten Fällen können sie es nicht.
„Springende Fußgänger“, verdeckt durch Transporter oder LKW, können aus dem Nichts auftauchen. Profikuriere lernen: „Moving Feet“ – Füße, die sich in ihre Richtung bewegen – zu erkennen.
Probiere den „Paddle Move“ in Ballungsräumen: nehme einen Fuß vom Pedal und „paddele“ Dein Fahrrad nach vorn mit dem Fuß, so dass Du schnell stoppen kannst.
Immer hinter Fußgängern fahren, so kannst Du ein Auge auf sie halten. Bleib so weit weg von Fußgängern wie möglich. Wenn dies nicht möglich ist, reduziere Deine Fahrt auf Gehgeschwindigkeit (3 mph). Wenn Du zu nah bist, stopp Dein Fahrrad und lasse sie gehen.

Sehe Deine Position auf der Straße

Die Positionierung ist entscheidend, und Du kannst sie ständig neu beurteilen in Bezug auf Fahrzeuge, Fußgänger, Sicherheitsrisiken und andere Radfahrer.
Versuche immer, außerhalb eines toten Winkels zu bleiben.
Drücke Dich nie in einen zu kleinen Raum zwischen zwei Bussen oder LKW´s durch.
Beachte alles um Dich herum und denke daran, dass auch Du Dich bewegst.

Unerwartete Fahrzeugbewegungen

Fahrzeuge verhalten sich nicht immer so wie erwartet. Achte darauf, dass Dein Rad-Reifen schwenkbar bleibt und Du auf eine bevorstehende Wende reagieren kannst. Slow down und lasse das Auto als Erstes vorbei.

Slippery and Wet – Rutschig und nass

Schlechtes Wetter erhöht Unfälle. Unerwartete Kanalisationsroste, Schlaglöcher und andere Gefahren im Straßenverkehr können sich auch manchmal unter Pfützen verstecken. Regen schafft einen rutschigen Untergrund wie nasse Schächte, Straßenbahnschienen, Bitumen und Bleche. Plane mehr Zeit als sonst zum Bremsen ein. Fahre mit beiden Händen am Lenker. Halte Dein Fahrrad in einem guten Zustand. Es lauern genug externe Faktoren da draußen, da brauchst Du nicht eigene Probleme mitbringen. Halte Dein Fahrrad abgestimmt, die Reifen gefüllt, und die Bremsen in einwandfreiem Zustand.

Essen und Hydrate

Wenn Du als Bote lange unterwegs bist, brauchst Du genügend Kraftstoff und Flüssigkeit.
Fahre nicht zu lange ohne zu essen oder Wasser zu trinken.
Du verlierst die Konzentration und verlangsamst Deine Reaktionen.